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Schülerbericht über die Fahrt der Klassen 9 und V1 ins KZ Flossenbürg

Am 6.12.2022 fuhr ich mit meiner Klasse und der V1 in das KZ-Flossenbürg. Die begleitenden Lehrer dieses Ausfluges waren Herr Güntner und Herr Dossenbach. Wir starteten kurz nach 8:30 in der Früh nach Flossenbürg. Wir fuhren ca. 2,5 Stunden. Es gab keine größeren Unterbrechungen oder Staus. Die Fahrt dorthin war im Großen und Ganzem in Ordnung.

Bei unserer Ankunft erwarteten uns bereits die zwei Reiseführer der Tour. Unser Reiseführer hieß Herr Armin Karwath. Durch den dort vorhandenen Nebel und Schneeregen war schon bei Beginn der Führung eine sehr gedrückte und zurückhaltende Stimmung vorhanden.

Die erste Information war, dass für die SS-Leute es ein separater Aufenthaltsgebäude gab, in dem sie die neuesten Filme ansehen konnten. Dieses war als SS-Casino bekannt.

Zusätzlich befand sich vor Ort ärztliche Versorgung. Zu beiden Stellen wurden den Flossenbürger Zugang gewährt.

Danach besichtigten wir die Holzbaracken in denen die gefangenen geschlafen haben. Diese wurden von 250-1000 Menschen bewohnt. Jedoch war die Größe der Baracken auf keinen Fall den Menschenmassen entsprechend. Es mussten sogar mehrere Menschen in einem Bett schlafen. Bei dem Eingang des Konzentrationslagers hing ein Schild auf dem stand “Arbeit macht frei”. Damit die Gefangenen denken, dass wenn sie gut arbeiten, bekommen sie ihre Freiheit zurück. Jedoch wurde ihnen gleich klar gemacht, dass sie nur durch den Kamin frei gehen.

Jedem Häftling wurde die Identität genommen. Ihre Namen wurden durch eine Nummer ersetzt. Sie stammten überwiegend aus den Ländern Polen, Sowjetunion, Ungarn und nur ca. 10 % aus dem deutschsprachigen Raum. Da diese kein Deutsch konnten, war ihre Nummer das Erste, was sich die Heftlinge auf Deutsch merken und können mussten. Jeden Morgen standen sie vor Sonnenaufgang auf und mussten sich in eine Reihe aufstellen, mit ihren Nummern melden, damit sie abgezählt werden können. Als sie mit dem Durchzählen fertig waren, liefen sie zu dem Steinbruch los. Die Arbeit ging bis 12 Uhr mittags, da gab es Suppe. Danach wurde bis Sonnenuntergang gearbeitet. Das jeden Tag außer Sonntag.

Uns wurde erklärt, dass bei der Ankunft der Neuankömmlinge sie sich komplett und vor allen anderen auf einem Platz im Freien ausziehen mussten. Sie standen so lange dort, bis sich auch der letzte ausgezogen hatte. Dies geschah bei jeder Witterung und Jahreszeit. Dies sollte als Demütigung dienen und den Gefangenen zeigen, dass sie keine Rechte und keinen eigenen Willen besitzen konnten.

Danach besichtigten wir das alte Waschhaus in dem ausschließlich die Wäsche der SS-Leute gewaschen wurde. Die Kleidung der Gefangenen wurde nie gewaschen. Unter der Wäscherei befand sich der Heizungsraum und der ehrmalige Waschsaal. Jedem der Neuankömmlinge wurde von älteren Häftlingen die Haare am ganzen Körper geschnitten. Dies geschah am Kopf genauso wie im Intimbereich. Dies diente auch dem Brechen des Willens der Gefangenen. Es gab in diesem KZ sogar Duschen für die Heftlinge, jedoch dienten diese nicht zum Säubern der Menschen. In diesem Duschsaal war ein großer Raum mit vielen Rohren und vielen Duschköpfen, die von der Decke ragten. In einer Ecke gab es eine Box, in die die Häftlinge ihre Notdurft verrichten mussten. Dies geschah vor allen anderen. Aus den Duschköpfen kam zuerst brüh heißes Wasser, danach eiskaltes. In diesem Raum gab es ein kleines Fenster, welches im Winter geöffnet wurde und die Gefangenen mussten dort in eisiger Kälte stehen bleiben, bis sie rausgelassen worden waren.

Es gab unter den Häftlingen auch sogenannte Capos. Diese haben ihre Mitheftlinge für eine Mahlzeit oder ein eigenes Bett gequält und geschlagen. Dies war für die Capos ein großer Vorteil, da sie an diesen Tagen nicht in den Steinbruch mussten.

Das KZ-Flossenbürg war kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager, das einen finanziellen Profit bringen sollte. In dem relativ nahgelegenen Steinbruch wurde Granit gefördert. Der Stein war gefragt, da er sehr witterungsbeständig ist. Die Förderung des Granits wurde ohne jegliche Schutzkleidung oder Sicherheitsvorschriften durchgeführt. Auch im Winter bekamen die Häftlinge keine Handschuhe oder Winterklamotten. Dies führte dazu, dass viele abgefrorene Finger hatten.  

Trotz schwerer Körperlichen Arbeit bekamen sie fast kein Essen und waren somit immer einem extremen Hungergefühl ausgesetzt. Wenn die Häftlinge ihre Schalen nicht dabei hatten, in die sie ein bisschen Suppe zum Mittagessen bekommen hätten, mussten sie sich an das Ende der Reihe stellen. Die fast leeren Suppenbehälter wurden dann umgekippt und die Häftlinge  durften  die Suppe vom Boden aufessen.

Trotz der widrigen Umstände kam es zu keiner Zeit zu  Aufstände seitens der Häftlinge, da keine Kraft vorhanden war, um einen zu planen oder durchzuführen. Jeder kämpfte täglich um das Überleben.

Durch die schlechten Verhältnisse im KZ sind von 100.000 Menschen, die dort gearbeitet haben mindestens 30.000 Menschen umgekommen.

In dem ehemaligen Waschhaus steht jetzt eine Ausstellung über das KZ. Dies informiert genau über die damaligen Zustände und zeigt auch einige erhaltene Kleidungsstücke, Schuhe, sowie Pässe und auch Fotos aus der Zeit. Man sah genau die weiß-blaue Streifung auf diesen Klamotten und die Nummer des jeweiligen Gefangenen. Es war dort auch ein altes, zerrissenes Sakko ausgestellt, das wahrscheinlich kurz vor dem Ende des Krieges benutz wurde. Dies vermutet man, da einige geflickte Stellen und eine Nummer angenäht an diesem befand. Ich sah ein wirklich zum Nachdenken anregendes Bild. Auf diesem stapelten die SS-Leute die Leichen.

Unsere Klasse besichtigte als letztes den im Nachhinein erbauten Friedhof, den Aussichtsturm und von weitem den ehrmaligen Ofen, in dem die Leichen verbrannt worden waren. Der Friedhof war sehr schön angelegt und es standen vereinzelt Bäume, die im Nachhinein gepflanzt worden waren. Der Aussichtsturm wurde von den SS-Leuten 24 stunden 7 Tage die Woche von einem Schichtdienst besetzt. Dies fand statt, damit es für die gefangenen keine Möglichkeit gab auszubrechen. Wir konnten den Ofen nicht von näher besichtigen, da dieser steile Weg nach unten im Winter nicht betretbar ist. Uns wurde erzählt, dass die Asche, die bei dem Verbrennen der Leichen entstand, entweder in den nahgelegenen Wald entsorgt wurde, oder in ein immer noch vorhandenes kreisförmiges Loch, das man damals für Fekalienlageort nutzte, geworfen wurde.

 Mir ging der Besuch persönlich ziemlich nah. Ich wusste durch den informativen Unterricht bereits viel darüber Bescheid, jedoch ist die Geschichte dort vor Ort wirkte auf mich noch erschreckender.  Dieses Ausmaß der Verachtung der Menschenwürde durch Hungern, durch sehr schlechten  Arbeitsbedingungen und Entsorgung der Leichen ist mir noch bewusster geworden.

Wie man diese Ideologie nur verfolgen konnte? Wie man diese Befehle ausführen konnte?

Ich erachte es als einen wichtigen Besuch. Es sollte Jeder einmal diesen Ort in Echt gesehen haben und die Eindrücke auf sich wirken lassen haben.